10 Jahre Quartiersarbeit in Pennenfeld

von Michael Angenfort

Die Zusammenarbeit unseres Ortsvereins mit dem Caritas-Verband und der VEBOWAG im Wohngebiet Pennenfeld besteht nun seit 10 Jahren. Dass dies keine Selbstverständlichkeit ist, zeigt das Beispiel von Quartiersinitiativen in anderen Städten, die nach projektüblichen Laufzeiten wieder eingestellt werden mussten.

Fragt man nach den Erfolgsfaktoren für die Quartiersentwicklung in Pennenfeld, ist zunächst die Bereitschaft unterschiedlicher Akteure zur Kooperation zu nennen: zwei Wohlfahrtsverbände und ein Wohnungsunternehmen.

Die Sozialraumkoordinatorinnen der AWO und der Caritas sowie der Quartiersmanager der VEBOWAG gehen arbeitsteilig vor (Senioren/Jugend/Familie/ Migration/ Wohnen etc.), darüber hinaus gibt es Querschnittaufgaben für das Ziel, Teilhabe und Zusammenhalt für alle Bewohnerinnen und Bewohner des Viertels zu fördern.

So wurde in gemeinsamer Anstrengung ein Stadtteilverein gegründet, um dem wachsenden Engagement unterschiedlicher Gruppen in der Bewohnerschaft eine Struktur geben zu können.

Die VEBOWAG beteiligt sich an der Finanzierung des Quartiersmanagers und stellt – nach entsprechenden Umbauten - kostengünstig die notwendigen Büros und die Räume für den Nachbarschaftstreff zur Verfügung. Vor allem aber begleitet sie das Projekt mit baulichen Maßnahmen: durch Schaffung von zusätzlichem Wohnraum, auch für besondere Bedarfe wie Betreutes Wohnen oder eine Wohngemeinschaft für pflegebedürftige Mieterinnen und Mieter. Hinzu kommen Gemeinschaftsgärten, ein Fitnessparcours etc.

Grundlage für den 10jährigen Bestand ist allerdings eine sozialpolitische Besonderheit der Stadt Bonn: der Rat hatte ein Konzept zur planmäßigen Entwicklung von Quartiersarbeit an ausgewählten Standorten beschlossen und stellt seither die notwendigen Mittel hierfür bereit.

Die Quartiersarbeit wird hier verstanden als Baustein einer präventiv ausgerichteten Sozialpolitik, die ihre Gestaltungsaufgabe wahrnimmt, statt nur zu reagieren, wenn das Zusammenleben in einem Wohngebiet schwierig wird. Es wurde erkannt, dass Quartiersentwicklung Zeit braucht und kurzfristig angelegte Projektförderungen nicht zielführend sind.

Noch ein Blick zurück zur Gründungsphase: Der Erfolg einer Quartiersentwicklung hängt von der möglichst breit angelegten Beteiligung der Bewohnerinnen und Bewohner eines Viertels ab. Die Beteiligungsmöglichkeiten müssen bereits deutlich werden, bevor die Gründung erfolgt. Dies ist vor allem eine Frage gelingender Kommunikation mit der Öffentlichkeit. Auch deswegen war es schon in der Vorbereitungsphase wichtig, dass es mehrere Kooperationspartner gab, die nicht in Konkurrenz zueinander standen. Und die durch ihr jeweils spezifisches Netzwerk von Anfang an Akteure einbeziehen konnten, die die Chancen für die positive Entwicklung des Quartiers erkannt haben.

Michael Angenfort, Oktober 2019

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